Kepler an der Beautiful Gate Acadamy vom 03.09.-16.09.2023
16.09.2023 – Ankunft in Leipzig
letzter Tag – Abreise – – 15.09.23
Nun heißt es Koffer packen, einen Koffer nicht nur voll Sachen, sondern auch mit vielen beeindruckenden und wunderbaren Erlebnissen, die uns keiner mehr nehmen kann, an die wir uns immer erinnern werden. Etwas von uns wird auch in Malawi bleiben, die Bäume, die wir hier gepflanzt haben und die hoffentlich wachsen und gedeihen. Wir möchten danke sagen, dass wir diese besondere Möglichkeit bekommen haben, danke an Henry, Gerald, Max, Humphreys, Oswald, die Mitarbeiter der MASO und der BGA. Natürlich auch danke an unsere Partner Gift, Chip, Arthur, Jessie und Esther und natürlich nicht zuletzt danke an Sylvie, Frau Heinig und Herrn Schröder für ihre Organisation, ihren Einsatz und ihre Begleitung. Es war eine Megazeit und ich glaube, jeder von uns würde es sofort wieder tun, wenn sich die Möglichkeit bieten würde. Der letzte Tag bot nochmal ein paar schöne und prägende Erlebnisse.
Der Tag begann damit, dass wir den Kindergarten der MASO besuchten, welcher sich direkt auf dem Gelände befindet. Uns wurde eine kleine „Show“ von den Kindern geboten, was ich sehr schön fand und mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat. Nachdem wir uns kurz vor den Kindern und den Betreuern vorgestellt haben, übergaben wir noch kurz ein paar Geschenke und machten uns dann auf den Weg weiter zu einer Grundschule. An der Grundschule wurden wir von der Direktorin in ihrem Büro begrüßt und haben einen kleinen Rundgang bekommen und haben kurz in ein paar Klassen reingeschnuppert. Nachdem wir eine Pause zwischen unserem Programm eingelegt haben, machten wir uns auf den Weg zurück zur MASO, um da unseren Abschied zu feiern. Herr Schröder, Joel und ich waren schon eher dort, da der Rest der Gruppe noch eine Matratze für eine Frau gekauft haben, welche sie sehr nötig hatte und auch mit 60 das erste Mal auf einer Matratze schlief. Wir ließen unseren Tag damit ausklingen, unseren Abschied bei der MASO zu feiern. Die Mitarbeiter bereiteten ein schönes Essen vor. Es gab Reis, Hähnchen, Soya Pieces, Kartoffeln und Kraut und es war sehr erstaunlich, wie viel sich die Leute auf ihre Teller gemacht haben, das wären für mich zwei Portionen gewesen. Als das Essen fertig war, ging es über zum Abschlussprogramm. Zuerst haben wir ein paar Tanzeinlagen von den Schülern der BGA gesehen, welche das Ganze sehr gefühlt haben. Nach den Tänzen wurde der erste Entwurf von unserem Film gezeigt und ein paar Videoaufnahmen der letzten beiden Tage. Als Abschluss wurden noch verschiedene Reden gehalten, von Mitarbeitern der MASO, der BGA und Schülern beider Schulen, was wirklich sehr emotional war, da sich alle verabschiedeten und sich bei uns bedankten.
Jetzt heißt es Abschied nehmen, aber es gibt ein sehr passendes Sprichwort:
„Man kann Afrika verlassen, aber Afrika wird einen niemals verlassen“
Ben Schiller
Tag 11 – 14.09.23
Die letzten Tage in Malawi nutzten wir natürlich nochmal richtig aus. Den Vormittag haben wir heute getrennt verbracht. Ben, Joel und Frau Heinig haben 100kg gemahlenen Mais und Sojapieces zu dem HIV-Club gebracht. Bei unserem letzten Besuch wollten wir den Menschen dort gerne helfen, aber Geld erschien uns nicht ideal. Essen erreicht die Menschen besser und jeder hat etwas davon.
Wir Anderen haben uns mal wieder auf den Weg zum Markt gemacht und dort Stoffe und Trikots gekauft. Mittlerweile haben wir so viele Trikots, dass wir eine eigene Fußballmannschaft gründen könnten. Mit dem Fahrradtaxi sind wir dann zurück zur Lodge gefahren, wo wir uns alle getroffen haben. Es ist immer wieder aufregend auf den Fahrrädern durch die Straßen zu fahren, coole Sache! Unser Nachmittagsplan war es, mit unseren Austauschschülern einen nahegelegenen Nationalpark zu besuchen. Wir alle waren sehr enttäuscht, dass es keine Giraffen gab, haben uns aber umso mehr über die Meerkatzen, Antilopen, Paviane und Zebras gefreut. Bevor wir zurück gefahren sind, haben wir uns den Sonnenuntergang am See angeschaut. Es ist echt beeindruckend, wie rot die Sonne hier untergeht. Jetzt warten wir alle gespannt auf das Abendbrot, es gibt Pizza! Das Essen hier ist lecker, aber die Abwechslung tut ganz gut.
Emilia Pönitz
Tag 9 – 12.09.23
Nachdem wir heute morgen die Trikots der Malawischen Nationalmannschaft bekommen haben (die hat Humphreys für uns organisiert), sind wir zu Ku-ngoni gefahren. Das ist so etwas wie ein Museum über die Geschichte des Landes und der Bürger. Zu dem Museum waren wir eine Stunde unterwegs, was uns durch die Straßen hier immer viel länger vorkommt. Wir fragen uns jedes mal, wie lange die Autos die huckeligen Straßen hier wohl noch aushalten, denn bei vielen Straßen zu den unterschiedlichen Dörfern fallen die Autos fast auseinander.
Im Museum angekommen haben wir eine Führung durch drei verschiedenen Räume mit unterschiedlichen Masken, Skulpturen und Bildern gemacht. Die Masken wurden so detailliert geschnitzt, was wir sehr beeindruckend fanden. Wir haben verschiedene Dinge über Stämme früher und heute und die Entstehungsgeschichte verschiedener Bräuche gelernt. Manche Bräuche haben uns sehr schockiert, wie z.B. dass die Väter ihre neugeborenen Kinder erst nach drei bis vier Monaten berühren durften. Das hängt damit zusammen, dass Frauen als kalt und Männer als heiß galten (wegen ihrer sexuellen Triebe). Die Kinder wurden mit Wasser und Feuer geweiht. Außerdem gibt es bis heute mindestens 12 Stämme in Malawi, zum Beispiel Chewa mit ca. 40% der Bevölkerung und Yao, die Muslime mit einem deutlich geringeren Anteil. Kuwait hat Geld in die Hand genommen, um nahe den Malawi-See alle 2 km eine Moschee zu bauen, um den Islam hier zu verbreiten. Ein Großteil der Angehörigen dieses Stammes ist um den Malawi-See verteilt. Ein dritter Stamm sind die Ngoni. Nach unserer Führung haben wir noch kurz das Gelände und eine katholische Kirche besichtigt. Der Garten wurde sehr idyllisch angelegt, mit vielen verschiedenen Häusern zum Meditieren, allgemein war die Atmosphäre in dem Garten zauberhaft. Nachdem wir in dem kleinen Shop vor Ort vereinzelt Mitbringsel gekauft haben, sind wir noch Einkaufen gefahren. Den Abend haben wir in der Lodge mit Spielen verbracht.
Martha Umstaetter
Tag 8 – 11.09.23
Nach dem gestrigen erholsamen Tag wurde es heute wieder etwas anspruchsvoller. Für Martha, Emilia, Sylvie, Frau Heinig und mich ging es zur BGA (Beautiful Gate Academy) und für Joel, Ben und Herrn Schröder zu Max (unserem Videografen), um dort unseren Film über diese Malawireise zu schneiden. Wir hatten uns auf diesen Tag schon einige Monate drauf vorbereitet und waren daher etwas aufgeregt. In Zusammenarbeit mit Flocy (sie ist Malawierin und arbeitet ehrenamtlich bei MASO) führten wir ein Girls Projekt zum Thema Menstruation durch. Leider ist Menstruation in Malawi immer noch ein Tabu-Thema. Viele wissen gar nicht was mit ihrem Körper während der Periode passiert und schämen sich darüber zu sprechen. Man muss daher sehr sensibel mit dem Thema umgehen, deshalb war es umso besser, dass Flocy uns unterstützte und auch übersetzte. Nach einer kleinen Vorstellung Runde und einem Spiel setzten wir uns mit den Bestandteilen der weibliche Geschlechtsorgane „female reproductive system“ und ihren Funktionen auseinander. Hierzu verteilten wir Arbeitsblätter aus und Martha ging mit den Mädchen die einzelnen Begriffe durch. Wenn eine Schülerin einen Begriff richtig zuordnen konnte, wurde sie mit kleinen, deutschen Süßigkeiten belohnt. So wurde das ganze etwas lockerer und die Mädchen hörten aufmerksam zu. Emilia erklärte im Anschluss daran die Veränderungen der Hormone während des Zyklus und ihre Auswirkungen. Die bis zu diesem Programmpunkt entstandenen Fragen könnten nun anonym auf Zettel geschrieben wurden. Dann war auch schon Mittagspause und die Schülerinnen gingen essen. Wir setzten uns in der Zwischenzeit zusammen und versuchten antworten auf die gestellten Fragen zu finden. Dabei waren wir erstaunt über die teilweise ungewöhnlichen Fragen. So gibt es in anderen Ländern ander Mythen und Theorien über die Menstruation der Frau und auch den Geschlechtsverkehr im Allgemeinen. So sagt man hier, dass man, wenn man während der Periode Geschlechtsverkehr hat, der Mann stirbt. Auch ist es hier ein Schönheitsideal seine Schamlippen zu dehnen. Mehrere fragten, wie man dies tun könne.
13 Uhr ging es dann weiter und wir beantworten die Fragen. Flocy übersetzte immer fleißig und übernahm dann ganz das Steuer. Ein großes Dankeschön geht dabei an Merula, welche uns 100 Menstruationstassen (auch Cups genannt), inklusive Flyer und Beutelchen gespendet haben. Menstruationstassen sind nachhaltig und ein wirklicher Schatz für alle Frauen, vor allem auch für Frauen in Malawi. Es herrschen hier keine guten Hygienebedingungen. Es gibt kein fließendes Wasser (Wasser muss aus dem Brunnen geholt werden). Es gibt zwar Tampons und Binden, jedoch können sich dies die meisten nicht leisten und geben daher ihr Geld lieber für etwas zu Essen aus. Deshalb können die Menstruationstasse von Merula (https://www.merula.eu/) den Mädchen und Frauen den Alltag stark vereinfachen und komfortabler gestalten. Die Mädchen bekamen außerdem ein Stück Seife (zum Händewaschen vor dem einführen des Cups, da hier eher nicht mit Seife die Hände gewaschen werden), eine leere Konservendose, zum Auskochen des Cups und noch eine Süßigkeit. Flosy erklärte in aller Ruhe die Funktion eines Cups und was er überhaupt ist. Dabei ging sie sehr sensibel vor, da Menstruationstassen hier noch nicht bekannt sind. Anschließend ging es auch schon ans Falten der Cups. Dabei gingen wir herum und ließen uns die Falttechnick nochmal einzeln zeigen. Zwischendurch kamen auch immer wieder Fragen auf. So fragten sie, ob man beim Benutzen des Cups seine Jungfräulichkeit verliert oder ob man den Cup auch Nachts benutzen könne. Es wurden alle Fragen mit Sorgfalt beantwortet. Zwischendurch kam manchmal ein lautes Lachen auf, ob aus Scham oder Unwissenheit, wir wissen es nicht. Zum Abschluss durften sie uns noch Feedback auf einen Zettel schreiben. Darin war die Dankbarkeit gegenüber uns und Flosy stark zu spüren. Generell sind in Malawi die Menschen für alles dankbar und immer noch glücklich, auch wenn sie nicht genügend Geld haben, um sich etwas zu Essen zu kaufen. Der Zusammenhalt und die Lebensfreude sind wirklich sehr groß, davon sollten wir uns in Deutschland mal eine Scheibe abschneiden.
Nele Lieberwirth
Tag 7 – 10.09.23
Heute war ausschlafen angesagt. Naja, was heißt ausschlafen, aber wir konnten zumindest etwas länger als sonst schlafen, denn es gab erst um 9 Frühstück. Um 10 ging es dann zum Gottesdienst, denn heute ist Sonntag. Der Besuch eines Gottesdienstes klang für mich in erster Instanz nicht wirklich spannend, doch ich merkte ziemlich schnell, dass die Skepsis ziemlich schnell in Freude und Spannung umschlug. Zu Beginn wurde erstmal ein wenig von 2 Pastoren erzählt. Einer davon war Humphreys, welcher gleichzeitig Lehrer ist und uns die ganze Woche begleitet. Ich finde dieses Engagement wirklich erstaunlich und ich habe größten Respekt vor Humphreys und vor allem vor Henry, zudem ich noch komme. Der andere Pastor war mir noch nicht bekannt, doch seine positive Energie schwappte schnell zu mir rüber. Mit welcher Art und Weise er ein Gebet oder eine Geschichte rüberbringt, ist wirklich atemberaubend. Er hat durchgehend ein Lächeln auf den Lippen, aber er erzählt trotzdem so eindringlich und seriös, dass ich ihm alles abkaufen würde. Nachdem die beiden Pastoren ein Gebet gesprochen haben und Fragen über Gott gestellt haben, wurden wir zu einem gemeinsamen Tanz eingeladen und anschließend noch zum Singen. Am Anfang waren wir noch etwas verhalten, doch durch die lockere Art der anderen wurden wir angesteckt und letztendlich waren alle am Tanzen und jeder war glücklich. Ich glaube diesen Moment werde ich wahrscheinlich nie vergessen, wie wir lachend mit den Einheimischen getanzt haben. Man hat sich verbunden gefühlt und man hat die gemeinsame Energie gespürt. Auf jeden Fall ein Highlight dieser Reise, von dem wir 8 noch unseren Enkeln erzählen werden. Anschließend wurde ein Vergleich zwischen einem frischen Mangozweig mit Früchten und einem vertrockneten Mangozweig erklärt, wodurch der Sinn des Lebens sehr gut rüberkam. Der Zweig mit den Mangos steht für den fleißigen guten Menschen. Mach was aus deinem Leben, so dass Früchte entstehen für andere. Ohne Früchte ist kein Leben möglich. Dabei kann man auf die trockenen Blätter verzichten und sie entfernen, wie z.B. ein Blatt für Depressionen, ein anderes für Stress usw. Ein Vergleich für‘s Leben, mehr muss man da nicht sagen. Zur Krönung wurde gegen Ende des Gottesdienstes Henry, unser Ansprechpartner und Lehrer, vom Pastor zum Referent befördert. Man merkt, wie Henry von jedem gemocht wird, da er mit seinem Engagement jedem helfen will. Jeder hat es Henry gegönnt, denn was er alles macht verdient großen Respekt.
Nach dem unvergesslichem Gottesdienst ging es an den Malawi-See. Dort waren wieder Sylvie, Nele, Ben und ich baden. Dabei kamen viele kleine Kinder auf uns zu und man fühlte sich etwas bedrängt. Klar, für sie ist es was besonderes und evtl. auch neues, dass ein hellhäutiger Mensch mit ihnen baden geht, doch für uns war es in diesem Moment etwas zu viel. Beim und während dem Mittagessen wurden dann Karten gespielt und Ben und ich haben natürlich das Basketball Finale verfolgt. Zurück ging es nach dem Mittagessen noch nicht, obwohl ich davon ausging. Wir waren bei einer Einrichtung, wo großer Wert auf Recycling gelegt wurde. Von Flaschenwänden bis hin zu Verzierungen aus Flaschendeckeln, wie z.B. Blumen war alles dabei. Dort trafen wir auch eine Deutsche, welche hier für ein Jahr Freiwilligenarbeit betreibt. Sie hat sogar ihr eigenes Haus zur Verfügung gestellt bekommen, welches mehr als zufriedenstellend war. Es war sehr großräumig, kreativ eingerichtet und man hat sich einfach wohl gefühlt. Am Abend gab es dann mal Pizza und Burger, denn jeden Abend das Gleiche ist auch nicht das Gelbe vom Ei, auch wenn es schmeckt. Die Pizza in Deutschland ist auf jeden Fall besser, doch die Pizza hier in Malawi hat auch was. Und so geht wieder ein Tag zu Ende, an den ich mich noch lange erinnern werde.
Joel Langrock
Tag 6 – 09.09.23
Heute besuchten wir die MASO, fuhren anschließend in kleineren Gruppen los und besuchten verschiedene Patienten der MASO, welche selber nicht in der Lage waren dahin zu gelangen. Der erste Patient war körperlich so eingeschränkt, dass er nichtmal mehr aufstehen konnte und den ganzen Tag auf dem Boden sitzen musste und auch seine Frau musste, obwohl sie auch nicht mehr die jüngste war, noch arbeiten gehen um sich über Wasser zu halten. Als sie mit der Untersuchung fertig waren, wurde noch eine Maßnahme besprochen, um dem Patienten das Leben leichter zu machen und zwar wollen sie den Weg ebenen damit er sich besser fortbewegen kann.
Danach fuhren wir zum nächsten Patienten. Dieser lebte im Vergleich zu den anderen in wirklich guten Verhältnissen. Er erlitt einen Schlaganfall und war auf der linken Körperseite gelähmt, aber er erhält zum Glück langsam das Gefühl in seinem Körper wieder. Der letzte Patient, war der ärmste und konnte einem wirklich leid tun. Das einzige was er hatte war eine kleine Steinhütte, in der er den ganzen Tag liegen musste, da er bettlägerig war. Durch seine Einschränkung und Bewegungsunfähigkeit, hatte er überall Wunden am Bein, die alle erstmal behandelt werden mussten. Als wir wieder zurück bei der MASO waren, gab es erstmal ein kleines Mittagessen, bestehend aus Bananen und Keksen. Am Nachmittag besuchten wir das Projekt Children‘s Corner, welches wirklich schön gestaltet wurde. Die Betreuer der MASO spielten mit den Kindern und Jugendlichen verschiedene Spiele und klärten sie so über spielerische Weise über AIDS und HIV auf. Die Kinder haben sich alle gefreut und man hat gesehen, dass ihnen das wirklich Spaß gemacht hat und es haben alle sehr engagiert mitgemacht und auch wir wurden immer mal mit einbezogen. Während diese Spiele stattfanden, wurden in einem kleinen Zelt die Schnelltests durchgeführt. Zum Abschluss wurde jeder der sich testen ließ per Nummer nach vorne gerufen und erhielt eine kleine Belohnung, worüber sich die Teilnehmer wirklich gefreut haben. Am Ende des Tages besuchten wir nochmal den Markt und fuhren dann alle mit den Fahrradtaxis zurück zu unserer Lodge. Das war ein schöner Abschluss des Tages, weil das wirklich Spaß gemacht hat und es eine schöne Abwechslung zum ständigen Autofahren war.
Ben Schiller
Tag 5 – 08.09.23
Heute war ein toller Tag voller neuer Eindrücke. Wir haben uns morgens mit unseren Austauschpartnern auf den Weg zum palliativmedizinischen Projekt Ndi moyo gemacht, dort haben wir einen Rundgang durch den Heilkräuter-Garten und das Gelände bekommen. Das eigentlich beeindruckende war aber mit der 80 jährigen Gründerin Lucy zu reden. Sie hat uns ihre Geschichte erzählt und gezeigt mit wie viel Leidenschaft sie jeden Tag Menschen hilft. Das war nicht nur sehr faszinierend, sondern auch inspirierend. Auf dieser Reise treffen wir viele Menschen die ihre ganze Energie da reinstecken Menschen zu helfen. Das Gespräch hat auf jeden Fall einen bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen. Anschließend haben wir die Möglichkeit bekommen unsere Austauschschüler Zuhause zu besuchen. Die Unterschiede der Wohnverhältnisse waren enorm. Die Gruppe von Ben und Joel erzählten uns wie gut Chip lebe und dass er sogar ein kleines eigenes Zimmer hätte und die Familie einen Fernseher besitze. Auch unsere Gruppe war positiv überrascht wie gut Jessi, Martha’s Austauschpartnerin lebt. Sie hat ein verhältnismäßig großes und modernes Haus mit Strom und eigener Wasserpumpe. In den zwei Stunden die wir in kleinen Gruppen verbracht haben, durften wir auch Jessi’s Familie kennenlernen und haben uns mehr mit den Mädchen unterhalten. Mitlerweile verstehen wir uns alle echt gut und finden immer wieder neue Dinge übereinander raus. Meine Austauschpartnerin, Arthur wohnt nicht so gut wie die Anderen. Ihre Familie hat ein kleineres, weniger ausgebautes Haus, welches aus zwei Zimmern besteht. Sie hat mir auch erzählt, das sie früher jeden Tag zwei Stunden hin und zwei Stunden zurück zu ihrer Grundschule laufen musste. Jetzt wohnt sie in der Schule und muss den Weg nicht mehr auf sich nehmen. Unsere Gastgeschenke haben wir zu dem Anlass auch gleich übergeben und Jessi’s neues UNO-Spiel eingeweiht. Jede Kleinigkeit wird hier unglaublich wertgeschätzt. Wir wurden dann wieder eingesackt und zur Krokodilfarm gefahren. Eine neue Erfahrung für die malaiischen Schüler und für uns. Die Krokodile die dort gehalten werden waren bis zu 75 Jahre alt.
Die Alten werden für die Zucht benötigt und die Jungen werden größtenteils für ihr Fleisch und ihre Haut gehalten. Unsere Jungs haben sich sogar getraut ein kleines Krokodil hochzunehmen. Als wir gegangen sind haben wir Krokodilfleisch für unser Abendessen gekauft. Eine Delikatesse die sich hier nicht viele leisten können. Es war auf jeden Fall eine Erfahrung, aber es bleibt bei dem einen Mal. Davor wir dann Abends in die Lodge gefahren sind, haben wir noch 2 Märkte besucht. Die Aufmerksamkeit die wir in diesem Land immer wieder bekommen ist echt überwältigend und teilweise echt einschüchternd. Egal wo wir hingehen, erregen wir Aufmerksamkeit. Wir gewöhnen uns langsam dran, aber es wird immer Situationen geben in denen man sich unwohl fühlt. Nach dem ausgefallenen Abendessen haben wir wie jeden Tag Spiele gespielt. Wizard ist schon zu einem täglichen Ritual geworden.
Emilia Pönitz
Eine kleine Bilderauswahl – unsortiert. Herr Schröder hat mir die Galerie der Schüler freigegeben, damit ihr auch teilhaben könnt. (B. Mitschke)
Tag 4 – 07.09.23
Am vierten Tag unserer Malawi-Reise sind wir am Morgen direkt zu unserer Partnerschule (beautiful gate academy) gefahren, um eine Unterrichtsstunde mitzuerleben. Als wir angekommen sind haben uns alle Stühle und Essen gebracht, allgemein wird uns hier viel Arbeit abgenommen und wir werden bevorzugt, was uns allen manchmal unangenehm ist. Für die Biologiestunde bei der wir dabei waren, wurde extra ein Generator besorgt, weil es sonst keinen Strom gibt. Wir haben uns einen Vortrag über den den Malawi-See (den dritt größten See Afrikas) angehört und im Anschluss eine Dokumentation geschaut, bei der wir gelernt haben, dass im Malawi-See so viele verschiedenen Spezies wie sonst nirgendwo auf der Welt leben. Diese Spezies können sich sehr gut anpassen, weswegen sie so besonders sind. Nach der Unterrichtsstunde haben wir mit unseren individuellen Austauschpartnern Bäume gepflanzt, was sowohl für uns, als auch unsere Partner sehr besonders war, weil wir alle zuvor nicht wirklich Bäume gepflanzt haben. Es war sehr schön, dass wir alle zusammen kleine neue Leben erschaffen haben. Mittags haben wir alle zusammen gegessen, heute gab es was ganz besonderes und zwar Reis. Meine Austausch Partnerin Jessy hat mir erzählt, dass es im Durchschnitt nur ein mal im Jahr Reis gibt, weil dieser so besonders und teuer ist. Oft essen sie und ihre Mitschüler Mangos, welche an dem Baum direkt hinter der Schule wachsen. Sie meint, dass der große Baum auch gut als Pausen-Location dient, weil er so viel Schatten spendet. Am Nachmittag haben wir selber Eco-bricks hergestellt. Das sind Ziegelsteine, die mit Zement hergestellt werden und dann 2-3 Tage in der Sonne trocken. Eine ökologische, aber sehr teure Variante Baumaterial herzustellen. Meistens wird aber der teure Zement (16€) weggelassen und die Erde nur mit Wasser gemischt und gebrannt, dass ist deutlich günstiger, allerdings schlechter für die Umwelt. Ich persönlich fand es extrem anstrengend auch nur zwei Ziegelsteine herzustellen, zumal Nele und ich nur das Gerät befüllen und die Masse rauspressen mussten. Das Gemisch haben wir zuvor alle zusammen aus Erde, Zement und Wasser angerührt. Auf unserem Rückweg in die Lodge haben wir an einer Lehm-Miene in der Ziegelsteine gebrannt werden angehalten und sie uns angeschaut. Diese erstreckte sich so weit wie das Auge reichte und es waren riesige Mengen von Ziegelsteinen überall verteilt. Nachdem wir heute selber gemerkt haben wie körperlich anstrengend es ist Ziegelsteine herzustellen, war es noch beeindruckender diese riesigen Mienen zu sehen, zumal dort so viele Menschen bei 32 Grad gearbeitet haben. Es gab auch viele Bettler, sowohl Kinder als auch ältere Menschen wollten Geld von uns. Uns allen macht es zu schaffen, zu sehen wie arm die Menschen teilweise leben, gerade die Kinder haben oft aufgeblähte Bäuche durch den Hunger und den Eisenmangel. Im Anschluss waren wir noch kurz Einkaufen und haben einen kleinen Markt besucht, wo wir verschiedene Snacks und Getränke für unseren täglichen Spieleabend gekauft haben. Ich finde es total schön zu sehen, dass trotz der Armut die meisten Menschen sehr glücklich wirken, gerade auf dem Markt haben alle Menschen so viel Lebensfreude ausgestrahlt und zusammen gearbeitet.
Martha Umstaetter
Tag 3 – 06.09.23
Nach unserer zweiten, erholsamen Nacht hier in Malawi, stand heute der Besuch der MASO und ein Treffen mit HIV-Betroffenen auf unserem Tagesplan. Bei der MASO wurden wir herzlich in Empfang genommen und über das Gelände geführt. Die MASO hat einen eigenen Garten, wo Bananen und Tomaten angebaut werden. Diese werde dann in ihrem eigenen Kiosk verkauft, um so Geld für Projekte zu sammeln. Auch können Frauen, die keine Bildung erfahren haben dort lesen und schreiben lernen. Mit unseren Austauschschülerinnen und Austauschülern von der BGA verglichen wir die unterschiedlichen Gesundheitssysteme von Malawi und Deutschland. In Malawi gibt es nur in den großen Städten Krankenhäuser. Für viele Menschen, die weit außerhalb der Städte leben, ist der Weg dorthin zu weit und sie können sich eine Fahrt nicht leisten. Sie gehen deshalb nur, wenn es ihnen wirklich sehr schlecht geht ins Krankenhaus.
Am Nachmittag wurden wir dann sehr herzlich in dem Dorf von den HIV-Betroffenen mit Gesängen begrüßt. Sie erzählten uns von ihren Erfahrungen und spielten uns ein Theaterstück vor, wie sie über das Thema sprechen. HIV ist in Malawi ein Tabu-Thema. Viele Menschen sind betroffen, sprechen aber aus Scham nicht darüber, da sie sonst aus ihren Familien verstoßen werden könnten. Wir haben durch die Gespräche sehr viel Spannendes und Neues erfahren. Wir sangen dann noch ein Lied auf Chechewa zusammen, welches wir während der UNESCO-Projekttage gelernt hatten und wurden wieder mit schönem Tanz und Gesang herzlich verabschiedet. Am Abend, zurück in unserer neuen Unterkunft fragten wir uns dann, warum der Sonnenuntergang in Afrika immer so schön rot ist…
Nele Lieberwirth
Tag 2 – 05.09.23
Heute, am 5.9.23 war der 2. Tag unserer Malawi Reise. Für uns begann der Tag früh um 8 mit einem Frühstück, welches mehr oder weniger gut bei uns ankam. Kurz nach 9 starteten wir Geld holen, dann ging es in den Supermarkt und schlussendlich in die Schule, welche für die Verhältnisse hier in Malawi echt fortschrittlich war. Die Technik lässt noch ein wenig zu wünschen übrig, doch die Gebäude und die Einrichtung an sich müssen sich nicht verstecken. Nach unserem Schulbesuch ging es zum Malawisee, in dem Nele, Sylvie, Ben und ich auch badeten. Es waren nicht alle baden, da in dem See ein Parasit lebt, welcher für uns Menschen gefährlich werden kann. Gegen 18 Uhr gab es dann Abendbrot und dann ging es durch dunkle Straßen wieder zurück zur Lodge, denn ab 18 Uhr ist es hier zappenduster. Im Großen und Ganzen ein schöner Tag mit vielen Highlights.
Joel Langrock
Tag1 – 03.09.23
Heute, am 3.9.23 war der erste Tag unserer Malawi-Reise. Wir haben uns gegen 15:15 am Hauptbahnhof getroffen und haben auf den Zug gewartet. Dann haben wir uns von unseren Eltern verabschiedet und sind mit dem Zug nach Frankfurt gefahren und sind von dort weiter mach Addis Abeba geflogen. Nach kurzem Aufenthalt in Addis Abeba ging es weiter nach Malawi, wo wir von den Schülern der BGA empfangen wurden und in einem Bus, mit kurzen Zwischenstopps, in unsere Übergangslodge gefahren wurden, da die eigentliche Lodge noch nicht eingerichtet war.
Ben Schiller